Birkenpollenallergie und
Apfelunverträglichkeit gehen oft Hand in Hand - für viele
Betroffene bedeutet das den Verzicht auf frische Äpfel. Doch
eine innovative Studie, die in Bozen vorgestellt wurde, könnte
das ändern. Die Ergebnisse der „AppleCare"-Studie zeigen, dass
eine gezielte orale Immuntherapie (OIT) mit bestimmten
Apfelsorten die Verträglichkeit von Äpfeln und
Frühlingsheuschnupfen bei Allergikerinnen und Allergikern
nachhaltig verbessert.
„Diese Phase 3 Studie belegt, dass sich der regelmäßige
Verzehr ansteigender Mengen von Äpfeln positiv auf die
Verträglichkeit auswirkt. Das ist eine vielversprechende,
natürliche Therapieoption für Birkenpollenallergikerinnen und
-allergikern mit Apfelallergie", erklärt Bettina Müller, MSc,
die für die Durchführung und Auswertung der klinischen Studie
zuständig war.
Insgesamt nahmen 160 Patientinnen und Patienten über mehrere
Jahre an der Studie teil. In drei Phasen wurde untersucht welche
Apfelsorten sich für eine Therapie eignen. Darauf basierend
wurde ein Therapiekonzept entwickelt, angewandt und analysiert,
wie sich die Immunantwort der Teilnehmenden verändert. Die
Ergebnisse sind vielversprechend: Nach Abschluss der Therapie
konnten 88 Prozent der Teilnehmenden wieder einen ganzen Apfel
essen. Die typischen allergischen Reaktionen wie Juckreiz oder
Kratzen im Mund traten deutlich seltener auf, und viele
Patientinnen und Patienten berichteten zudem von einer
verbesserten Verträglichkeit anderer kreuzreaktiver Lebensmittel
wie Pfirsiche oder Nüsse. Auch während der Pollensaison zeigte
sich eine positive Wirkung: Die Beschwerden der
Birkenpollenallergie gingen zurück, und die Betroffenen
benötigten weniger Medikamente.
Für die Studie wurden 42 verschiedene Apfelsorten getestet.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine regelmäßige Aufnahme
ausgewählter Apfelsorten die Immunreaktion positiv beeinflussen
kann. „Die orale Immuntherapie mit Apfelsorten stellt eine
vielversprechende nebenwirkungsarme Alternative für
Birkenpollenallergikerinnen und -allergikern mit Apfelallergie
dar. Sie bietet eine natürliche Möglichkeit, die Toleranz
gegenüber Äpfeln zu steigern, Heuschnupfensymptome im Frühling
zu lindern, und dadurch gleichzeitig die Lebensqualität zu
verbessern", betont Klaus Eisendle, Primar der Dermatologie am
Krankenhaus Bozen.
„Im Labor für Molekularbiologie des Versuchszentrums
Laimburg haben wir verschiedene Apfelsorten analysiert. In der
Studie konnten drei vielversprechende Apfelsorten identifiziert
und in das therapeutische Protokoll eingefügt werden, nämlich
Granny Smith, Pink Lady und Golden Delicious. Diese Therapie
bietet eine gesunde und alltagstaugliche Alternative zur
klassischen Immuntherapie", ergänzt Dr. Thomas Letschka vom
Versuchszentrum Laimburg.
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